Sabolozkij

Sabolozkij
Sabolọzkij,
 
Zabolockij [zabɔ'lɔtskij], Nikolaj Aleksejewitsch, russischer Lyriker, * Kasan 7. 5. 1903, ✝ Moskau 14. 10. 1958; gehörte eine Zeit lang der Dichtergruppe »Oberiu« an, von deren absurder und grotesker Dichtung seine erste Gedichtsammlung »Stolbcy« (1929) beeinflusst ist; die Auffassung von der Selbstwertigkeit des Wortes verbindet ihn mit W. W. Chlebnikow. Sabolozkijs Versdichtung »Toržestvo zemledelija« (1933), eine vielschichtige tragische Farce, sieht die Rettung der auseinander brechenden Welt in einer spezifischen Transfiguration, die mit der sowjetischen Kollektivierung nichts gemein hat und von der orthodox kommunistischen Kritik als Verhöhnung des Sozialismus verstanden wurde. 1938-46 war Sabolozkij in Lagerhaft, danach wurde er in die Provinz verbannt. Der Glaube an die Unsterblichkeit des Individuums wurde zum Hauptanliegen seiner formal immer klassischer gestalteten Lyrik; schuf meisterhafte Übersetzungen aus dem Georgischen.
 
Ausgaben: Izbrannye proizvedenija, 2 Bände (1972).
 
Gesicht im buckligen Spiegel, herausgegeben von G. Wegener (1979, russisch und deutsch).

Universal-Lexikon. 2012.

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